Samstag, 5. April 2014

Kommentar



Szenen von schockierender Brutalität enthält der Bericht über die Foltermethoden des US-Geheimdienstes CIA, der zumindest in Auszügen veröffentlicht wird. Was Menschenrechtsaktivisten lange anprangerten, steht nun Schwarz auf Weiß – auf 6300 Seiten, von denen aber nur 500 an die Öffentlichkeit gelangen. Genug, um die schlimmsten Folter-Fälle zu dokumentieren.


Bewiesen ist: Während der Amtszeit von George W. Bush verhörten die US-Amerikaner ihre Häftlinge in Geheimgefängnissen in Polen, Ägypten und Thailand unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die Tiefpunkte der geheimen Terroristenjagd: Waterboarding, das Baden von Häftlingen in Eiswasser und extremer Schlafentzug. »Gulag auf amerikanisch« nennen das Kritiker. Während die Aufarbeitung der Verhörpraktiken, die im Namen des Kampfes gegen den Terror geschahen, langsam beginnt, ist jetzt Barack Obama gefragt.
Als Präsidentschaftskandidat hat er versprochen, das Straflager in Guantánamo zu schließen. Bisher ist wenig passiert. Obama muss handeln, um Glaubwürdigkeit herzustellen. Seine eigene – und die seines Landes. 

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