Mittwoch, 12. März 2014

Stabhochsprung im Werre Park

Zwei Frauen schreiben Geschichte

Stabhochsprung: Fabiana Murer und Nicole Büchler knacken im Werre-Park Meeting-Rekord von 4,63 Metern

Das 13. Stabhochsprung-Meeting der Frauen im Werre Park – ausgerechnet am Freitag – ist kein Unglückswettkampf. Ganz im Gegenteil: Fabiana Murer aus Brasilien springt mit 4,63 Metern nicht nur zum Sieg. Die Weltmeisterin von 2011 überbietet auch den Meeting-Rekord von Annika Becker aus dem Jahr 2003.

In dem hochklassigen Springen kommt es am Ende zu einem Duell zwischen Brasilien und der Schweiz – Fabiana Murer gegen Nicole Büchler. Denn für alle Experten überraschend scheidet die Britin Holly Bleasdale frühzeitig aus. Zwar schafft die Favoritin, die erst bei 4,48 Metern in den Wettbewerb einsteigt, diese Höhe locker. Anschließend ist sie jedoch zu mutig – und reißt bei den aufgelegten 4,63 Metern drei Mal.


Besser machen es Büchler und Murer. Die Schweizerin stellt gemeinsam mit der Brasilianerin nicht nur den Meeting-Rekord von 4,62 Metern ein, sondern überbietet in Bad Oeynhausen auch den Schweizer Rekord. »Es ist der letzte Wettkampf für mich in dieser Saison. Die Atmosphäre war toll. Ich konnte den Rekordsprung richtig genießen«, sagt Büchler nach ihrem Riesensatz, den sie im zweiten Versuch sicher und mit viel Luft nach oben zum Boden bringt. »Die Schweizer haben nicht nur gute Skispringer, sondern auch gute Stabhochspringerinnen«, kommentiert Meetingsprecher Gerd Pohl vom Veranstalter SC Potsdam.
Da auch Weltmeisterin Murer die 4,63 Meter sicher überspringt, legen beide die Latte nun höher. Das Rekord-Duo einigt sich darauf, die 4,68 Meter gleich auszulassen. Der Vorteil liegt dabei auf der Seite der Brasilianerin. Murer hat den Rekord im ersten Versuch gemeistert, Büchler leistet sich einen Fehlversuch. Das heißt: Die Schweizerin muss höher springen als die Brasilianerin. Büchler geht daher volles Risiko, Murer geht selbstverständlich mit – zur Freude der zahlreichen Zuschauer, die beide Athleten mit reichlich Applaus belohnen.
Am Ende sind die angepeilten 4,73 Meter – die die WM-Norm bedeuten würden – für beide aber zu hoch. Das Rekord-Duo kann es verkraften. Während Büchler die Saison mit einem Riesensatz beendet, fährt Fabiana Murer mit dem in Bad Oeynhausen erarbeiteten Selbstvertrauen zu den Weltmeisterschaften, die am kommenden Wochenende in Polen stattfinden. »Das Publikum hat mich hier heute zum Sieg getragen. Nun möchte ich auch bei der WM erfolgreich sein und eine Medaille gewinnen«, sagt Fabiana Murer.
Für die deutschen Springer verläuft das Indoor-Meeting eher durchwachsen. Vize-Weltmeisterin Martina Strutz überspringt nur 4,13 Meter und muss den Wettbewerb früh verlassen. Besser macht es Katharina Bauer. Die Vorjahressiegerin fliegt nach drei Fehlver-suchen bei 4,53 Metern jedoch aus dem Wettbewerb. »Ich bin dennoch zufrieden. Die Konkurrenz war heute einfach zu groß«, sagt die Deutsche.

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