Dienstag, 11. März 2014

Interview

»Wer Angst hat, ist hier falsch«

Stabhochsprung: Vize-Weltmeisterin Martina Strutz peilt im Werre Park 4,50 Meter an

Martina Strutz ist die deutsche Hoffnung beim heutigen 13. internationalen Stabhochsprung-Meeting der Frauen im Werre Park. Mit WB-Volontär Florian Weyand sprach die Vize-Weltmeisterin des Jahres 2011 über die besonderen Bedingungen in Bad Oeynhausen, das Gefühl vom Fliegen und die Traummarke von fünf Metern.

Was macht die Sportart Stabhochsprung für Sie so faszinierend. Was ist das besondere daran? Martina Strutz:Es ist eine Sportart, die nicht jeder kann. Kein Volkssport wie Fußball, den jeder betreibt. Aber besonders das Fliegen ist der interessante Aspekt am Stabhochsprung.
Ist dieser Moment des Fliegens ein Gefühl, das nur Stabhochspringer erleben können?Strutz:Genau! Das hat schon etwas. Sich über die Latte zu arbeiten, das ist ein richtig schönes Gefühl.


Bei den Frauen überspringen die besten Sportlerinnen fünf Meter. Hat man beim Fallen eigentlich keine Angst? Strutz:Nein, wenn man Angst hätte, dann hätte man ja auch die falschen Sportart gewählt.
Im Werre Park starten Sie in einem Einkaufszentrum mit einem erhöhten Anlauf. Ist das ein Wettbewerb wie jeder andere oder ein Unterschied zu anderen Hallenspringen oder Freiluftwettbewerben? Strutz:Die Optik ist natürlich anders. Das Publikum ist viel näher dran. Aber mit dem hohen Anlauf umzugehen, hat man über die Jahre gelernt. Man läuft zwar auf einem Podest, das ja erhöht ist, aber das ist kein Problem.
Mit 4,80 Metern stehen Sie in den Top 10 der Weltbestenliste. Wie hoch geht es für Sie noch hinaus? Strutz:Ich hoffe, dass ich diese Höhe in den kommenden Jahren noch toppen kann. Nach meinem Fußbruch im vergangenen Jahr wird es in dieser Saison natürlich etwas schwierig. Aber ich versuche halt alles, um das zu packen.
Zu den magischen fünf Metern fehlen noch 20 Zentimeter. Ist das eigentlich eine Art Marke, die jede Stabhochspringerin mal erreichen möchte? Strutz:Auf jeden Fall. Die fünf Meter sind wie die magischen vier Meter, die man als Jugendliche zum ersten Mal übersprungen hat. Das ist eine richtige Traummarke.
Die Russin Jelena Issinbajewa hat 2009 mit 5,06 Metern einen neuen Weltrekord aufgestellt. Wieviel Luft gibt es bei den Frauen noch nach oben? Strutz:Natürlich ist irgendwann ein Ende erreicht. Aber jetzt wurde nach 20 Jahren auch der Männerweltrekord von Sergey Bubka gebrochen. Es kommt immer auf die Physis der Athleten an.
Kommen wir zurück zum heutigen Wettbewerb. Was haben Sie sich für das Springen vorgenommen? Strutz:Ich will Spaß haben und den Leuten unsere Sportart näher bringen. Aus sportlicher Sicht möchte ich heute an meine bisherige Saisonbestleistung heranspringen.
4,62 Meter beträgt der Meeting-Rekord von Annika Becker aus dem Jahr 2003. Welche Höhe ist für Sie heute Abend drin? Strutz:Der Rekord wird für mich auf jeden Fall schwierig. Ich hoffe aber, dass ich um die 4,50 Meter mitspringen kann.

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